***Animale – Spezialausgabe***

Neuseeland ist ja bekannt für viel Natur und Tiere. Damit ihr auch etwas davon haben könnt, gibt es hier einige Fotos von “Kiwi” Tieren. Leider haben wir bis jetzt in der freien Wildbahn noch keinen Kiwi sehen können (Ausgenommen diejenigen, flach, auf der Autobahn – Sorry, ist leider so). Aber was wir gesehen haben, hat uns schwer beeindruckt.

Mit einem Kanu haben wir die drei ersten Seelöwen auf einer Insel getroffen. Über den vierten sind wir beim joggen fast gestolpert. Von uns unbeeindruckt hat dieser sich gemütlich im Sand gewältzt und gesonnt.

Weiter sahen wir Pinguine, Keas, Seesterne und noch mancherlei.

Nicht genu einzuordnen waren folgende Sichtungen:

Muss sich um ein seltenes Exemplar handeln!

Happy Birthday Sonja!!

Neuseeland mit dem Camper

Seit dem 5. Februar erkunden Guillermo und ich Neuseeland. Die ersten Tage waren wir in Auckland unterwegs, dann weiter in einen Vorort, wir tauften ihn die “Bronx“, unseren Camper abholen. Seit letztem Freitag sind wir mit dem gemieteten Mazda Campervan nun bereits unterwegs und haben auch schon so einiges erlebt.

Im Moment befinden wir uns noch auf der Nordinsel, planen aber bald auf die Südinsel überzusetzen. In einigen Tagen werden wir dazu die Fähre in Wellington nehmen und schauen dann was uns der Süden bringt. Bis jetzt gefällt es uns tipptopp. Den Camper haben wir fast vollkommen im Griff nur der vierte Gang ist ein wenig vermurkst. An den Linksverkehr gewöhnt man sich in den meisten Fällen ganz schnell – Selten muss man Guillermo jedoch an die Strassenseite erinnern. Das reisen macht uns hier riesen Freude. Die Leute sind echt freundlich und hilfsbereit, im Radio läuft Rockmusik aus den 80er und 90er und man ist in Gegenden unterwegs in denen der fuchs dem Hasen noch gute Nacht sagt – Unberührte Natur überall und soweit das Auge reicht.


So ist es auch auf den Campingplätzen. Gedränge? Weit gefehlt. Schon zwei dreimal waren wir die einzigen auf dem Platz und das direkt am See oder dem Meer.

Weniger erfolgreich war der Versuch unseren Grill ohne Füsse zum grillieren bewegen zu können. Gescheitert ist er schlussendlich an der leeren Gasflasche.
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Spannend, heiss, geruchsintensiv und erholsam war der Ausflug in die Umgebung um Rotorua. Viel thermische Aktivität, Säurekrater, Sulphatbecken mit unglaublichen Farben, ein explodierender Geysir und warme Quellen die anschliessend zum stundenlangen baden einladen bis die Haut komplett verschrumpelt ist.

Natürlich konnte ich der Einladung nicht widerstehen meinen Fuss hiner die Abschrankung und meinen Finger in das Wasser zu stecken. Es war dann auch ordentlich warm.

Nicht widerstehen konnte ich auch dem angepriesenen Bungee Sprung in Taupo. Ich wollte mich schon länger einmal wie ein Vogel in der Luft fühlen, war aber dann doch sehr froh hatte ich noch ein Seil welches mich von der Bruchlandung abgehalten hat.

Soweit von mir und Guillermo. Hasta luego!!

 

 

Bagan in Burma

Wer in Burma zu besuch war, hat neben dem Inle-See fast sicher auch Bagan gesehen. Bagan, manchen auch unter dem englischen Pagan ein Begriff, war eine sagenumwobene ehemalige Königsstadt vom ersten burmesischen Grossreich um die Zeit um das erste Jahrtausend. Während der Hochblüte um 1100 n.Chr. war die Stadt etwa 15-mal Grösser als London und eine der grössten Städte auf der Welt. Heute ist Bagan nur noch ein kleines Städchen mit 20‘000 Einwohner. Von den 6000 Pagoden welche sich zusammen mit der Stadt einst über 40 Quadratkilometer ausgestreckt haben, sind Heute noch etwa 2000 übrig.


Wenn man sich die mit Tempeln überbaute Steppe anschaut, sieht es so aus als ob die Leute aus aberwitzigen Gründen alle paar hundert Meter eine Tempelanlage hingestellt haben. Dazumal war die ganze Fläche jedoch Stadtgebiet und die Pagoden in die Stadt aus Holzhäusern integriert. Von den hunderttausenden Holzhäusern ist heute nichts mehr übrig, so stehen die Stein Pagoden ziemlich verloren in der Steppe herum und schaffen so eine einzigartige Aura. Vor allem zu Sonnenuntergang und Aufgang bietet sich ein unglaublicher Anblick. So weit das Auge reicht, sieht man die spitzen der Türme in den Himmel wachsen.
Blöderweise haben sich die “Baganer“ so sehr auf das tempelbauen fokussiert, dass für andere Belange wie Verteidigung nicht mehr viel Ressourcen übrig geblieben waren.  Jede Grossfamilie musste ja auch stetig den grössten Tempel sein Eigentum nennen um sich einen guten und bequemen Platz im Nirwana zu sichern. So hatten die Mongolen um 1300 n.Chr. leichtes Spiel als sie die Stadt belagerten und schlussendlich einnahmen.

Das ganze wird schon ziemlich fest vermarktet. Nichts im Vergleich zu Angkor Wat in Kambotscha, aber ich habe bestimmt 70-mal den Spruch gehört: “Where are you from?“ und dann “Ah, Switzerland. Chocolate!“ Irgendwann reicht es und ist nicht mehr lustig!

Sogar den Bahnhof haben sie angelehnt an Tempelarchitektur gebaut. Der Zug hat sich dann aber nicht mehr sehr himmlisch angefühlt. 19 Stunden von Bagan nach Yangon waren ganz schön langwierig und ich habe noch nie eine so holperige Zugfahrt erlebt. Die Wagen haben sich in einem mir unbegreiflich hohen Mass horizontal und vertikal geschüttelt und gehoben. Stellenweise war nicht mehr daran zu denken zu lesen, da man keine Zeile fokussieren konnte. Die Bewegungen haben sich aufgeschaukelt und teilweise hatte ich das Gefühl, dass der Zug bald aus den Gleisen springen wird, oder zumindest der gefederte Wagen sich von den Rädern lösen und abheben wird.


Entschädigung gab es aber auch entsprechend. Mit dem Zug fährt man durch verlorene Steppen, kleine Dörfer und über unzählige Felder. Man ist es sich gar nicht mehr gewöhnt, so wie früher auch bei uns, den Kopf in den Fahrtwind zu strecken und die frische Luft oder manchmal den Diesel zu riechen.

Sehr passend war dann auch das Fazit am Flughafen in Yangon welches über den Bildschirmen verteit wurde: CORRUPT!!
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Mittlerweile bin ich wieder in Thailand an den Stränden. Zwischenzeitlich habe ich einen 10 tägigen Meditationskurs gemacht. Ich habe noch nie 10 Tage nicht gesprochen und bin jeden Tag um 4:00 aufgestanden! Das war eine Herausforderung.

Birma, Myanmar oder doch Burma?

Es ist gar nicht so einfach herauszufinden wie das Land denn nun eigentlich genannt werden soll. Bis 1990 wurde es auf englisch Burma, auf deutsch Birma genannt. In einer Nacht- und Nebelaktion hat die Regierung den Namen dann auf Myanmar geändert. Die gewichtigste Oppositionspolitikern Aung Sang Suu Kyi hat daraufhin gemeint da das Volk eh nicht gefragt wurde, soll doch jeder so sagen wie es ihm den passen tut.

In einem dreitägigen Trekking bin ich von Kalaw zum bekannten „Inle-Lake“ gewandert. Das streifen durch das fruchtbare Land und die Übernachtungen in einem kleinen Dorf und einem Kloster haben das Abenteuer noch interessanter gemacht. Der gemütliche, dreitägige „Sonntagsspaziergang“ war körperlich keine Anstrengung. Zum Glück war die Umgebung umso spannender. Für eine Höhe von rund 1500 Meter wächst in dem Gebirge eine ganze Menge. Allem voran wird im Moment Chili angebaut. Überall an den Hängen sieht man die scharfen Dinger in riesigen Haufen am trocknen. Am Morgen ausgestreut und verteilt, abends da es über Nacht feucht ist wieder zusammengelesen und ins trockene gebracht.

Hier ist fast alles noch Handarbeit. Maschinen zur Unterstützung sind so gut wie nicht vorhanden. Mit Ochsen und Kühen werden die Felder gepflügt und die schweren Waren transportiert. Immer wieder sieht man aber auch Fussgänger(innen) die grosse Körbe und weitere Lasten auf dem Kopf oder über die Schultern gehängt von Dorf zu Dorf tragen.

Die Häuser sind (auf dem Land) grösstenteils aus geflochtenem Bambus gefertigt. In etwa so ähnlich wie in Laos oder Kambodscha. Entsprechend der leichten Bauweise kommen morgens um 6 Uhr auch alle Bewohner aus den Hütten hervorgekrochen und suchen nach Feuerholz um sich rund um die Feuer zu wärmen. Obwohl in Südostasien, wird es hier in den Bergen mit fünf oder sechs Grad schon echt kühl über Nacht und wir waren froh haben wir immer vorrätig Decken dabeigehabt. An einem Morgen habe ich ganze 45 Minuten auf den Sonnenaufgang gewartet. Das hat sich schon fast wie Winter in der Schweiz angefühlt – Ich wehre mich immer noch gegen den Kauf von warmen Kleidern. Bin ja in Südostasien!

Am dritten Tag sind wir dann am etwa 20km langen Inle-See angekommen. Dieser bietet manches Spektakel an, dass angeschaut werden will. Der früh morgendliche Nebel der sich langsam auflöst, die Fischer welche mit Kapriolen und Verrenkungen gleichzeitig rudern, die Netze einbringen und dazu mühelos das Gleichgewicht innehalten oder Fische anlocken indem sie das Ruder auf das Wasser knallen, riesige Märkte auf und um den See, Silberschmiede die in Ihren Pfahlbauerhäuser auf dem Wasser arbeiten. Kleine „Langhals“ Stämme die als Schönheitssymbol die weiblichen Hälse über Jahre strecken lassen (hmmm ja muss sich super toll anfühlen… Die Dinger können NIE mehr abgelegt werden!).


Mindestens zwei Tage kann man sich getrost Zeit nehmen um den See zu erkunden! Direkt neben dem See gibt es auch entspannend heisse, natürliche Quellen und ein Weingut welche beide zum besuchen und gemütlichen verweilen einladen.

Helene hat mich gefragt ob hier in etwa Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen herrscht. Hmmmm sagen wir es mal so. Schaut euch das Bild vom Tempel an und was auf dem Schild steht. Autokratie ist in ganz Asien eher die Regel als die Ausnahme.
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In Kürze gibt es dann Bericht über die sagenumwobene Tempelstadt Bagan! Denn mittlerweile bin ich bereits in Malaysia und habe am Strand nun Zeit die Eindrücke in Worte zu fassen.

Geniesst das 2013 noch solange es noch da ist!

 

Weihnachtszeit in Burma

Hallo Ihr Lieben!
Dieses Jahr werde ich Weihanchten in Burma verbringen. Da dort das Fest so ziemlich unbekannt ist, habe ich mich in Bangkok rasch mit einen (natürlich künstlichen) Weihnachtsbaum ablichten lassen.
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Den Unterschied zwischen Burma und Thailand merkt man rasch und mit Nachdruck. Es fühlt sich echt so an wie das Land schon ewigs von westlichem Einfluss abgeschnitten ist. Vieles ist ein wenig schmuddelig was aber durch unzähligen spannenden Erlebnisse mit den Leuten rasch wieder wett gemacht wird. Von Yangon werde ich heute Abend dann in den Norden fahren um mich auf dem Land umzusehen.

Ganz spannend und ungewohnt ist die Methode die angewendet wird um sich von der Sonne zu schützen. Mit bunt bemahlten Mustern wid gegen zu viel Braun im Gesicht angekämpft. Eine weitere offensichtliche Eigenart ist der weit verbreitete Kautabak genuss. Die Meisten Männer ab 15, auch manche Frau, lachen breit mit braun/roten Zähnen. Bilder davon erspare ich euch erst einmal noch.
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Wer Yangon besucht hat darf natürlich die 100 Meter hohe Shwedagon Pagode nicht verpasst haben. Besonders gegen Abend glänzt sie wunderbar durch das dünschichtig aufgetragene Blattgold. Eindrücklich, aber es scheint mir dann doch ein wenig viel Aufwand zu sein um auf 3 Haare und einen Zahn von Buddha hinzuweisen.

Wenn das Internet auf dem Land funktioniert gibts Bald wieder etwas neues. Alles Gute!

Ãœber Laos nach Nordthailand

Nach einigen Tagen im gemütlichen Luang Prabang bin ich in einer zweitägigen Bootsreise den Mekong entlang entgegen der Flussrichtung nach Muai Xhai gefahren. Jeweils 8 Stunden hat die gemütliche Fahrt gedauert. Mit lesen, diskutieren, sonnen und Flussumgebung beobachten gingen diese zwei Tage fast zu rasch vorbei.

In Muai Xhai habe ich mich bei der nachhaltigen Unternehmung „Gibbon Experience“ auf ein dreitägiges Dschungel Abenteuer eingelassen. Die Organisation hat einen abgelegenen Nationalpark mit geregeltem umweltverträglichem Tourismus erschlossen und verhindert durch den Miteinbezug der lokalen Dörfer, dass durch Wilderei die letzten Gibbons in der Region verschwinden werden (merci Michi für den Tipp!). Die zerklüfteten Hügelketten sind dabei durch unzählige Stahlseile miteinander verbunden. Mit einer Kletterausrüstung gesichert, kann der müde Tourist dann mit Rollen an den Seilen hinuntergleiten.  Die längste Stahlseilverbindung war 600 Meter lang und man schwebt in sprichwörtlich schwindelerregender Höhe von bis zu 60 Meter durch Schluchten und über den Regenwald.

Übernachtet wird in Baumhäusern in ca. 40 Meter Höhe. Diese sind in das System eingebunden und können direkt angefahren werden. Die Baumhäuser sind sozusagen mit ihren eigenen Bahnhöfen ausgerüstet. Wie zu erwarten sind sie rustikal aber mit unglaublichem Charme erstellt worden. Wer hat denn schon einmal über einem Holzrost geduscht welcher halb durchsichtig den Blick auf den 40 Meter entfernten Dschungelboden unter sich versteckt? Spektakulär ist auch die Aussicht während man auf dem Klo sitzt bzw. steht mit Blick direkt in den unendlich gross scheinenden Dschungel. Nicht alltäglich wenn man sich gegenseitig sagen kann: „Geniess die Aussicht auf dem Klo“.

Natürlich ist der Dschungelausflug auch mit erheblichen Strapazen verbunden. Bei 32 Grad drei Stunden zu wandern ist anstrengend. Die super zahlreich vorhandenen Moskitos stressend, Blutegel von den Füssen zu ziehen eklig, Handgrosse Spinnen vor dem Einschlafen zu beobachten aber  wieder spannend (das haben aber nicht alle so gesehen).

Alles in allem war es ein spannender Ausflug! Zu Empfehlen für Jedermann der sich so richtig in den Dschungel begeben will. Ich geniesse jetzt aber vorerst wieder die „gute“ Infrastruktur in Thailand. Im Augenblick gerade auf der Insel Ko Chang im Südosten. Bald geht’s dann auf Burma ins nächste Abenteuer. Das Visum dazu habe ich bereits in der Tasche.

Bleibt entspannt wie die süssen Säulis auf dem Bild!
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Scherben bringen Glück…

…sagt das Sprichwort.
Ich bin mir nicht sicher ob es für voraussehbare Bruchstücke ebenso gilt. Was ich in einem vietnamesischen Dorf auf dem Motorrad montiert gesehen habe lies mich schmunzeln. Auch ein wenig zweifeln an der Fähigkeit des Vietnamesen das Risiko richtig einzuschätzen.

Na dann gute Fahrt mit den Vasen! Das nur als kleiner Nachtrag zu Vietnam. In bälde folgt mehr aus Laos und Thailand.

Vietnam mit dem Töff (3.Teil)

Am Dienstag  habe ich mit der Vietnam Motorrad Tour abgeschlossen und bin ab sofort wieder Fussgänger, Bus- oder Flugpassagier. Eigentlich wollte ich mit dem Motorrad auf Laos hinüber. Dazu bin ich tief im vietnamesischen Hinterland auf Dien Bien Phu gefahren, dass 30km von der laotischen Grenze entfernt ist. Leider haben mir die Beamten an der Grenze aber mitgeteilt: „You can go Lao, Moto not“  und haben mir einen Zettel mit den Richtlinien gezeigt, was es alles braucht um ein vietnamesisches Motorrad auszuführen. Leider alles Bescheinigungen und Zertifikate welche ich nicht hatte und auch nicht besorgen konnte. Vietnam ist eines der korruptesten Länder auf der Welt, aber das Ganze Grenzbüro mit 7 Leuten wollte ich dann auch nicht schmieren. Also zurück auf Dien Bien Phu und ein Busticket kaufen. Mit dem Bus ging es dann Am Mittwochmorgen am 20. November nach Luang Prabang.

Die zurückgelegte Strecke

Die zurückgelegte Strecke

Doch der Reihe nach. Nach dem Kurzbesuch in Hanoi bin ich Richtung Halong Bay gefahren und habe eine Woche auf der Insel Cat Ba verbracht. Echt erholsam, zumindest wenn man nicht in der Hochsaison mit tausenden von Vietnamesen dort ist. Für Sport begeisterte ist es ein Paradies. Ich habe die Woche ruckzuck mit kajakfahren, klettern, Schiffs- und Inseltouren hinter mich gebracht.

Die Halong Bay ist nicht um sonst im Unesco Weltkultur Erbe Verzeichnis aufgenommen. Tausende Felsen welche wie zufällig in das Meer gesteckt scheinen bieten eine einzigartige Szenerie.

Ja und auch auf dieser Insel hat es fleissige Mechaniker. Der Motorradmotor hat nach der Schiffsfahrt den Geist aufgegeben und nur noch ein lustiges spucken von sich gegeben. Zum Glück gibt’s aber auch auf der Insel Bastelshops und innerhalb 3 Stunden sind die beiden Ventile gewechselt gewesen und das Motorrad blubberte wieder wie ganz am Anfang in Ho Chi Min City vor sich hin.
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Das hektische Hanoi habe ich darauf nur kurz besucht und eine Nacht dort verbracht. Vor einigen Jahren war ich wegen einem gestohlenen Pass ja bereits ausgiebig lange in der Stadt. Von dort ging es dann in 2 Tagen über Son-La  400km über gut ausgebaute Strassen in den Westen.

Es war schon schade musste ich mich vom Motorrad trennen. Mit so einem Ding kann man total unabhängig umherreisen. Man braucht sich zum Beispiel nie durch Trauben von aufdringlichen Verkäufern durchzukämpfen die an jeder grossen Busstation auf Ihre Opfer warten oder ist nicht auf die häufig nur lückenhaft vorhandenen öffentlichen Verbindungen angewiesen. Einfach auf das Motorrad sitzen und abfahren. So richtig gespührt habe ich das auch prompt wieder auf der Busreise nach Laos. Um 7:30 wäre Abfahrt gewesen. Wegen einer Unmenge von Gründen sind wir um 8:30 aber erst 2km weit gekommen, dann ist jemand in den Sinn gekommen dass er noch Bargeld vom Automaten braucht. Schlussendlich haben wir nicht 10 Stunden wie angekündigt, sondern 18 Stunden(!!) gebraucht. Morgens um 2uhr sind wir Luang Prabang angekommen. Juhee. Wenigstens hatte es unterhaltsame Leute auf dem Bus. So wurde das ganze dann wieder zu einem ganz lebhaften Erlebnis. Gefreut haben sich auch zwei Vietnamesen von einem Schrauber-shop. Ich habe ihnen das Motorrad überlassen. Die haben dumm geschaut als ich Ihnen die Papiere und Schlüssel übergeben habe und nach einigen Sprachproblemen einfach davon spaziert bin…

Jetzt bleibe ich vorerst einmal einige Tage in Luang Prabang. Geplant ist dann anschliessend mit dem Boot  dem Mekong entlang zu fahren und dem Bako Nationalpark einen Besuch abzustatten.

Vietnam mit dem Töff (2.Teil)

Mein Töff (Ich gab Ihr den Namen „Antoinette“) hat mich heute bis auf Hanoi gebracht. Etwa 2500km bin ich in den 3 Wochen gefahren. Weiter von Dalat alles Querbeet auf dem Ho Chi Minh Highway nordwärts über Buon Ma Tout, Kon Tum, der Küste entlang nach Hoi An, Hue, und Dong Ha, anschliessend in den Phong Nha-Ke Bang Nationalpark, nach Vinh und am Schluss über Nimh Binh nach Hanoi.

Die Landschaft ist echt unglaublich. Wenn man sich nahe an der kambotschanischen und laotischen Grenze aufhält ist man ständig von Bergen und unwirklich grün überwachsenen Hügeln umgeben die sich aus dem nichts einige hundert Meter in den Himmel erheben.

Hoi An mit den französischen Häusern und der gemütlichen Flusslandschaft ist ebenfalls ein Besuch Wert. Es hat auch ein Zentrum in dem keine Motorräder rumfahren dürfen. Zum flanieren echt angenehm wenn man mal nicht ständig angehupt wird. Schon fast „unvietnamesisch“.

Der Phong Nha-Ke Bang Nationalpark mit seinen Höhlen ist echt der Hammer. In der „Paradise Cave“ glaubt man echt auf einem anderen Planeten zu sein. Total Surreal. Es hat dort innerhalb der Höhle ca. 40 Meter hohe Stalagtiten mit einem Durchmesser von etwa 15 Meter. Unglaublich! Die Kalksteine konnten in den letzten hunderten von Millionen Jahren ungestört Schritt für Schritt wachsen. Die Höhle ist echt unglaublich. Leider kommt es auf den Fotos nicht so herüber.

Eindrücklich waren auch die “Vin Moc” Tunnels. Ein kleins Dorf hat sich während dem Vietnamkrieg komplett unter die Erde verschoben. In den zu begehenden Tunnel die bis zu 25 Meter in die Tiefe reichen und mit eigenen Brunnen und “Zimmern” ausgestattet sind lässt sich erahnen wie sich die Bevölkerung dazumahl gefühlt hat.

Momentan bin ich in Nimh Bin. Ich habe mich dazu entschieden noch ein wenig länger in Vietnam zu bleiben und bin Heute nach Hanoi gefahren um mein Touristenvisum zu verlängern. Zunächst geht es dann an die Halong Bay, dann in die Berge von Nordvietnam. Ma schauen ob mich mein Töff bis dorthin bringt. Heute musste ich am Töff wieder einmal etwas schweissen lassen. Das Ding fliegt fast auseinander. Andernseits sind die Strassen teilweise echt unter jeder… Strassen die Städte mit 300‘000 Einwohner verbinden entsprechen teilweise unseren Waldwegen!!

Da ich nun ein wenig länger bleibe, werde ich meine Neuseeland Aufenthalt erst auf Anfangs Februar planen und besuche stattdessen Laos und Myanmar. Um den super Taifun von den Philippinen der Morgen Abends auf Vietnam stossen soll werde ich einen Bogen machen. Der wird erstmals einige hundert Kilometer südlich von mir auf Festland stossen.

Seit gegrüsst!!

Vietnam mit dem Töff (1.Teil)

Vietnam. Wieder in Vietnam. Man erkennt es bereits ab der ersten Sekunde. Von überall schwirren Motorräder entgegen. Links, rechts, vorne, hinten. Umtriebig, laut und lebhaft ist es hier.

Die Stadt die vor 38 Jahren nach dem Abzug der Amerikaner und der Übernahme durch die Nordvietnamesen sofort von Saigon in Ho Chi Minh City umbenannt wurde, ist mit einem Bein immer noch in der Vergangenheit. Die Hauptattraktion (und auch sehr beeindruckend) ist ein Museum über die „Kriegsführung der Amerikaner“. Einsatz von chemischen Waffen, Napalm… Natürlich ist alles ein wenig „propagandistisch“, doch die meisten Fotos stammen von der amerikanischen Seite. Traurig sind die auch heute noch auftretenden Geburtsfehler und Blindgänger die noch immer explodieren wenn sie bewegt werden. Die Amerikaner haben über Südostasien doppelt so viele Bomben abgeworfen wie während dem zweiten Weltkrieg. Sehr oft besucht sind auch die „Cu Chi Tunnel“.  Hier haben sich während dem Krieg 30km von Saigon entfernt Vietcongs im dichten Dschungel ein über 280km langes unterirdisches Tunnelsystem gebaut und sich darin bis zum Abzug der USA  behauptet. Die ersten Tunnels wurden schon in den 50er Jahren gebaut, dazumahl noch um die Franzosen zu verjagen.


Neben dem erforschen der Stadt habe ich mich aber auch schon bald um den Kauf eines Motorrades gekümmert.  Wie kommt man sonst im Land der Zweiräder von A nach B? Meine Wahl fiel auf eine „Kopie“ einer Honda „Win 100“ praktisch alle weitstreckenreisende legen sich so ein altes Ungestüm mit 4 Gängen zu. Für 300 Dollar habe ich dann den Töff und die Besitzbescheinigung erhalten. Baujahr 2007… Wer‘s glaubt… Wahrscheinlich wurde der Töff im Jahr 2007 von Thailand importiert. Der Name „Mikado“ auf dem Motorblock hat mich dann aber wieder beruhigt. Macht man die falsche Bewegung, zerfällt das Bike.

Den ersten Tag hat mich das Bike problemlos von Saigon nach Mui Ne gebracht. Um aus Ho Chi Minh herauszukommen ging es aber eine ganze Dauer! Zum Glück gibt’s GPS auf dem Smartphone. Unglaublich praktisch um herauszufinden wo man sich befindet. Mui Ne habe ich nach einem Tag wieder verlassen (95% der Besucher waren Russen!, sogar die Speisekarten waren russisch). Auf der Streke nach Dalat ist mir dann die Kette einigie Male heruasgeflogen und ich habe mich das erste Mal in eine Werkstatt gemacht (Zum Glück gibt es soooo viele hier).

Die Gegend hier ist Traumhaft. Dalat ist hoch in den Bergen und fühlt sich in etwa wie die Lenzerheide an. Einen passenden See haben sie auch. Tiefer unten trifft man dann wieder auf wunderschöne Reisfelder und kreative, schwimmende Häuser auf Seen. So hätte es die Zweitwohnungsinitiative nicht benötigt!

Nach einer Nacht in Buon Ma Thout, zwei weiteren Werkstatbesuchen (Es gibt wirklich so viele Werkstätten) bin ich nun in Kon Tum angekommen. Morgen geht es dann mit dem frisch geschweissten Gepäckträger weiter ans Meer nach Hoi An.
Seit gegrüsst!!