Scherben bringen Glück…

…sagt das Sprichwort.
Ich bin mir nicht sicher ob es für voraussehbare Bruchstücke ebenso gilt. Was ich in einem vietnamesischen Dorf auf dem Motorrad montiert gesehen habe lies mich schmunzeln. Auch ein wenig zweifeln an der Fähigkeit des Vietnamesen das Risiko richtig einzuschätzen.

Na dann gute Fahrt mit den Vasen! Das nur als kleiner Nachtrag zu Vietnam. In bälde folgt mehr aus Laos und Thailand.

Vietnam mit dem Töff (3.Teil)

Am Dienstag  habe ich mit der Vietnam Motorrad Tour abgeschlossen und bin ab sofort wieder Fussgänger, Bus- oder Flugpassagier. Eigentlich wollte ich mit dem Motorrad auf Laos hinüber. Dazu bin ich tief im vietnamesischen Hinterland auf Dien Bien Phu gefahren, dass 30km von der laotischen Grenze entfernt ist. Leider haben mir die Beamten an der Grenze aber mitgeteilt: „You can go Lao, Moto not“  und haben mir einen Zettel mit den Richtlinien gezeigt, was es alles braucht um ein vietnamesisches Motorrad auszuführen. Leider alles Bescheinigungen und Zertifikate welche ich nicht hatte und auch nicht besorgen konnte. Vietnam ist eines der korruptesten Länder auf der Welt, aber das Ganze Grenzbüro mit 7 Leuten wollte ich dann auch nicht schmieren. Also zurück auf Dien Bien Phu und ein Busticket kaufen. Mit dem Bus ging es dann Am Mittwochmorgen am 20. November nach Luang Prabang.

Die zurückgelegte Strecke

Die zurückgelegte Strecke

Doch der Reihe nach. Nach dem Kurzbesuch in Hanoi bin ich Richtung Halong Bay gefahren und habe eine Woche auf der Insel Cat Ba verbracht. Echt erholsam, zumindest wenn man nicht in der Hochsaison mit tausenden von Vietnamesen dort ist. Für Sport begeisterte ist es ein Paradies. Ich habe die Woche ruckzuck mit kajakfahren, klettern, Schiffs- und Inseltouren hinter mich gebracht.

Die Halong Bay ist nicht um sonst im Unesco Weltkultur Erbe Verzeichnis aufgenommen. Tausende Felsen welche wie zufällig in das Meer gesteckt scheinen bieten eine einzigartige Szenerie.

Ja und auch auf dieser Insel hat es fleissige Mechaniker. Der Motorradmotor hat nach der Schiffsfahrt den Geist aufgegeben und nur noch ein lustiges spucken von sich gegeben. Zum Glück gibt’s aber auch auf der Insel Bastelshops und innerhalb 3 Stunden sind die beiden Ventile gewechselt gewesen und das Motorrad blubberte wieder wie ganz am Anfang in Ho Chi Min City vor sich hin.
rep

Das hektische Hanoi habe ich darauf nur kurz besucht und eine Nacht dort verbracht. Vor einigen Jahren war ich wegen einem gestohlenen Pass ja bereits ausgiebig lange in der Stadt. Von dort ging es dann in 2 Tagen über Son-La  400km über gut ausgebaute Strassen in den Westen.

Es war schon schade musste ich mich vom Motorrad trennen. Mit so einem Ding kann man total unabhängig umherreisen. Man braucht sich zum Beispiel nie durch Trauben von aufdringlichen Verkäufern durchzukämpfen die an jeder grossen Busstation auf Ihre Opfer warten oder ist nicht auf die häufig nur lückenhaft vorhandenen öffentlichen Verbindungen angewiesen. Einfach auf das Motorrad sitzen und abfahren. So richtig gespührt habe ich das auch prompt wieder auf der Busreise nach Laos. Um 7:30 wäre Abfahrt gewesen. Wegen einer Unmenge von Gründen sind wir um 8:30 aber erst 2km weit gekommen, dann ist jemand in den Sinn gekommen dass er noch Bargeld vom Automaten braucht. Schlussendlich haben wir nicht 10 Stunden wie angekündigt, sondern 18 Stunden(!!) gebraucht. Morgens um 2uhr sind wir Luang Prabang angekommen. Juhee. Wenigstens hatte es unterhaltsame Leute auf dem Bus. So wurde das ganze dann wieder zu einem ganz lebhaften Erlebnis. Gefreut haben sich auch zwei Vietnamesen von einem Schrauber-shop. Ich habe ihnen das Motorrad überlassen. Die haben dumm geschaut als ich Ihnen die Papiere und Schlüssel übergeben habe und nach einigen Sprachproblemen einfach davon spaziert bin…

Jetzt bleibe ich vorerst einmal einige Tage in Luang Prabang. Geplant ist dann anschliessend mit dem Boot  dem Mekong entlang zu fahren und dem Bako Nationalpark einen Besuch abzustatten.

Vietnam mit dem Töff (2.Teil)

Mein Töff (Ich gab Ihr den Namen „Antoinette“) hat mich heute bis auf Hanoi gebracht. Etwa 2500km bin ich in den 3 Wochen gefahren. Weiter von Dalat alles Querbeet auf dem Ho Chi Minh Highway nordwärts über Buon Ma Tout, Kon Tum, der Küste entlang nach Hoi An, Hue, und Dong Ha, anschliessend in den Phong Nha-Ke Bang Nationalpark, nach Vinh und am Schluss über Nimh Binh nach Hanoi.

Die Landschaft ist echt unglaublich. Wenn man sich nahe an der kambotschanischen und laotischen Grenze aufhält ist man ständig von Bergen und unwirklich grün überwachsenen Hügeln umgeben die sich aus dem nichts einige hundert Meter in den Himmel erheben.

Hoi An mit den französischen Häusern und der gemütlichen Flusslandschaft ist ebenfalls ein Besuch Wert. Es hat auch ein Zentrum in dem keine Motorräder rumfahren dürfen. Zum flanieren echt angenehm wenn man mal nicht ständig angehupt wird. Schon fast „unvietnamesisch“.

Der Phong Nha-Ke Bang Nationalpark mit seinen Höhlen ist echt der Hammer. In der „Paradise Cave“ glaubt man echt auf einem anderen Planeten zu sein. Total Surreal. Es hat dort innerhalb der Höhle ca. 40 Meter hohe Stalagtiten mit einem Durchmesser von etwa 15 Meter. Unglaublich! Die Kalksteine konnten in den letzten hunderten von Millionen Jahren ungestört Schritt für Schritt wachsen. Die Höhle ist echt unglaublich. Leider kommt es auf den Fotos nicht so herüber.

Eindrücklich waren auch die “Vin Moc” Tunnels. Ein kleins Dorf hat sich während dem Vietnamkrieg komplett unter die Erde verschoben. In den zu begehenden Tunnel die bis zu 25 Meter in die Tiefe reichen und mit eigenen Brunnen und “Zimmern” ausgestattet sind lässt sich erahnen wie sich die Bevölkerung dazumahl gefühlt hat.

Momentan bin ich in Nimh Bin. Ich habe mich dazu entschieden noch ein wenig länger in Vietnam zu bleiben und bin Heute nach Hanoi gefahren um mein Touristenvisum zu verlängern. Zunächst geht es dann an die Halong Bay, dann in die Berge von Nordvietnam. Ma schauen ob mich mein Töff bis dorthin bringt. Heute musste ich am Töff wieder einmal etwas schweissen lassen. Das Ding fliegt fast auseinander. Andernseits sind die Strassen teilweise echt unter jeder… Strassen die Städte mit 300‘000 Einwohner verbinden entsprechen teilweise unseren Waldwegen!!

Da ich nun ein wenig länger bleibe, werde ich meine Neuseeland Aufenthalt erst auf Anfangs Februar planen und besuche stattdessen Laos und Myanmar. Um den super Taifun von den Philippinen der Morgen Abends auf Vietnam stossen soll werde ich einen Bogen machen. Der wird erstmals einige hundert Kilometer südlich von mir auf Festland stossen.

Seit gegrüsst!!